„Starke Schulen“ in Berlin: Starke Schulen werden für herausragende Berufsqualifizierung ihrer Schüler ausgezeichnet
Berlin, 23.03.2011. Die Heinz-Brandt-Schule, die Lauterbach-Schule und die
Willy-Brandt-Oberschule werden heute in Berlin mit einem Landespreis des
bundesweiten Schulwettbewerbs „Starke Schule. Deutschlands beste Schulen,
die zur Ausbildungsreife führen“ ausgezeichnet. Prämiert wird die
herausragende Arbeit, die diese Schulen bei der Vorbereitung ihrer Schülerinnen
und Schüler auf die Berufswelt leisten. In Berlin konnten sich alle
allgemeinbildenden Schulen bewerben, die zum Hauptschulabschluss, zur
Berufsbildungsreife oder zur Berufsreife führen. Der Wettbewerb wird alle zwei
Jahre von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, der Bundesagentur für Arbeit,
der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Deutsche
Bank Stiftung durchgeführt und ist mit insgesamt 220.000 Euro dotiert.
Bundesweit beteiligten sich über 600 Schulen am aktuellen Wettbewerb,
darunter 16 Schulen aus Berlin. Aus den Einsendungen ermittelte eine Jury aus
Bildung, Wirtschaft und Wissenschaft die Landessieger. Gemeinsam mit den
Gewinnern der anderen Bundesländer hat die in Berlin erstplatzierte Heinz-
Brandt-Schule nun die Chance auf den Bundessieg. Die bundesweiten Sieger
werden im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 11. Mai 2011 in Berlin
durch Bundespräsident Christian Wulff geehrt.
Bildungssenator Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, der bei der Überreichung der Landespreise
heute in Berlin durch Staatssekretär Knut Nevermann vertreten wurde, würdigte das
Engagement der Schulen in einer Erklärung: „Für einen erfolgreichen Wechsel von
der Schule in das Berufsleben setzen diese Schulen auf eine hohe Praxisorientierung
mit außerschulischen Kooperationspartnern. Die Herangehensweise berücksichtigt
frühzeitig die individuellen Interessen und Kompetenzen der Schülerinnen und
Schüler. Ich gratuliere hierzu den Preisträgern und danke den Kollegien für ihr
außerordentliches Engagement.“
„Die prämierten Schulen haben hervorragende Konzepte entwickelt und umgesetzt,
mit denen sie ihre Schülerinnen und Schüler fit für ihren beruflichen und
persönlichen Lebensweg machen“, so Dr. Antje Becker, Geschäftsführerin der Hertie-
Stiftung, stellvertretend für die Wettbewerbspartner. „Durch den Preis möchten wir
auf das Engagement der Schulen aufmerksam machen und einen Austausch der
besten Ideen anregen.“
Für den ersten Platz erhält die Heinz-Brandt-Schule 5.000 Euro. Die Integrierte
Sekundarschule zeichnet sich durch ihre hervorragende Zusammenarbeit mit
Ausbildungsbetrieben und der lokalen Wirtschaft aus. Mithilfe des breiten Netzwerks
wird den Schülern eine umfassende Berufsorientierung ermöglicht. Die Schüler
bekommen schon früh einen guten Einblick in die Arbeitswelt, und im Unterricht
wird das Thema Wirtschaft regelmäßig behandelt. Auch nach dem Abschluss der
Schüler verfolgt die Schule deren Werdegang und kann somit das eigene System
kontinuierlich evaluieren. Die Schülerfirma „Leckermäulchen“ hat es sich zur Aufgabe
gemacht, für die Verpflegung der Lehrer und Mitschüler zu sorgen und konnte
inzwischen sogar Catering-Aufträge außerhalb der Schule übernehmen. Nach dem
Unterricht fördern AGs die kreativen Talente der Schüler, die sich bei Theater, HipHop
und Streetdance, in der Schulband oder bei der Schülerzeitung engagieren können.
Den mit 3.500 Euro dotierten zweiten Platz erreichte die Lauterbach-Schule
(Förderschule). Sie überzeugte die Jury durch das freundschaftliche Miteinander
innerhalb der Schulgemeinschaft und der Idee, dass Bindung die Lernbereitschaft
und den Lernerfolg fördert. Die Sprachförderung der Schüler steht im Vordergrund
und Logopäden sowie Ergotherapeuten unterstützen dabei. Die Berufsvorbereitung
wird durch Praktika und mehrere Schülerfirmen gefördert, die nicht nur in der Schule
aktiv sind, sondern auch mit Ausbildungsbetrieben zusammenarbeiten. Die
Fahrradwerkstatt versteht sich als Dienstleister rund ums Fahrrad und die
Schülerfirma „Farbtechnik und Raumgestaltung“ übernimmt Renovierungsarbeiten
innerhalb des eigenen Schulgebäudes. Durch die Kontakte der Schule zu Betrieben
können die Schüler nicht nur Praktika wahrnehmen, sondern teilweise auch in
reguläre Ausbildungen vermittelt werden.
Mit dem dritten Platz und 2.000 Euro wurde die Willy-Brandt-Oberschule
ausgezeichnet. Hier bewertete die Jury besonders positiv, dass die Schule trotz des
schwierigen Umfelds und des hohen Anteils von Schülern mit Migrationshintergrund
ein sehr gutes individualisiertes Lernen garantiert. Lernzielvereinbarungen
ermöglichen eine gute Orientierung in Bezug auf das Lernpensum, das reformierte
Unterrichtskonzept führt die Schüler an eine neue Struktur des Lernens heran.
Mediatoren vermitteln im Gespräch mit Eltern und Lehrern zwischen den
verschiedenen Kulturen und das Schulverweigererprojekt „Lernoase“ bietet
schwierigen Schülern die Möglichkeit, einen Abschluss zu erzielen.
Die ersten Plätze in Berlin belegten:
1. Platz 5.000 Euro Heinz-Brandt-Schule, Integrierte Sekundarschule
2. Platz 3.500 Euro Lauterbach-Schule, Förderschule
3. Platz 2.000 Euro Willy-Brandt-Oberschule, Integrierte Sekundarschule
4. Platz Biesalski-Schule, Förderschule
5. Platz Schule am Rathaus, Integrierte Sekundarschule
Alle fünf platzierten Schulen werden in das „Starke Schule“-Netzwerk aufgenommen,
das ihnen weitere Leistungen bietet. Neben Fortbildungen gehört hierzu auch die
Möglichkeit, eine finanzielle Unterstützung für innovative Schulprojekte zu erhalten.
Bei der Bewertung berücksichtigte die Jury die jeweiligen regionalen
Rahmenbedingungen wie z.B. das wirtschaftliche und soziale Umfeld. Ausgezeichnet
wurden vor allem Schulen, die nachhaltige Schul- und Unterrichtsentwicklung
betreiben, die sich in Netzwerke – auch mit außerschulischen Partnern – einbinden
und denen es gelingt, auch unterschiedliche Schülergruppen gezielt zu fördern. Ein
besonderer Schwerpunkt der Juryentscheidung lag auf der Förderung der
Berufsorientierung und der Ausbildungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler.
Pressekontakt:
Carmen Jacobi
Information / Kommunikation
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Tel.: 069/66 07 56 155
JacobiC@ghst.de
www.StarkeSchule.ghst.de
Beate Stoffers
Sprecherin des Senators für Schule und Bildung
Tel. 030/90227 5843
beate.stoffers@senbwf.berlin.de