Am 12. November 2021 wurden für Max und Meta Behrendt Stolpersteine vor ihrer letzten selbstgewählten Adresse Hufelandstraße 47 verlegt. Begleitet von Frau Janke, die uns im Vorfeld in Gesellschaft vom Schicksal ihrer Familie berichtete, und weiteren Angehörigen wurden die beiden Steine in der Hufelandstraße 47 in die Erde gesetzt. Erste Eindrücke von der Verlegung sind auf Instagram zu finden: https://www.instagram.com/p/CWLTW6Dg-C9/

 

Wir sind Schüler*innen des 8. Jahrgangs der Heinz-Brandt-Schule in Weißensee und haben uns im Unterricht mit dem Projekt der Stolpersteine beschäftigt. Stolpersteine sind ein Erinnerungsprojekt, welches vom Künstler Gunter Demnig 1992 initiiert wurde. Die einzelnen Steine sind Betonquader mit einer Kantenlänge von 10 cm, die in den Gehweg vor dem letzten frei gewählten Wohnort von Verfolgten des Nationalsozialismus eingelassen werden. Auf einer Messingplatte an der Oberseite sind der Name und das Schicksal des Menschen, an den erinnert wird, zu lesen. Inzwischen sind europaweit über 75.000 Steine verlegt. Informationen zu den Stolpersteinen in Berlin finden Sie hier: https://www.stolpersteine-berlin.de/

 

Wir möchten an Max und Meta Behrendt erinnern, indem wir für sie zwei Steine verlegen. In den letzten Wochen haben wir ihre Großnichte kennengelernt, die uns von der Familie Behrendt und dem Schicksal der deportierten und ermordeten Familienmitglieder berichtete.

Max Behrendt wurde am 18. Juni 1879 als ältestes von 12 Kindern der Familie Behrendt geboren. Er kämpfte im 1. Weltkrieg für Deutschland und arbeitete zuletzt als Pförtner auf dem jüdischen Friedhof Weißensee. Das Foto zeigt ihn in der Friedhofsuniform vor dem Pförtnerhaus. Max wurde mit vielen anderen Mitarbeitern der jüdischen Gemeinde am 26. Oktober 1942 mit dem 22. Osttransport deportiert und wenige Tage später in den Wäldern bei Riga erschossen. Seine Frau Meta Behrendt, geb. Bieber, wurde am 02. August 1889 geboren, über sie ist weniger bekannt. Klar ist aber, dass sie am 02. März 1943 mit dem 32. Osttransport nach Auschwitz deportiert wurde, wo sie ermordet wurde.

 

Wenn Sie die Verlegung ideell unterstützen wollen, dann achten Sie auf die beiden neuen Steine in der Hufelandstraße, erinnern Sie sich an Max und Meta. Vielleicht finden Sie auch Zeit, die Steine mal zu putzen.

Wir möchten uns ganz herzlich bei den vielen Spendern bedanken, welche die Verlegung finanziell unterstützt haben. Auf Betterplace erreichten uns zahlreiche Spenden, bei einem Kuchenbasar konnten wir Geld einsammeln und sogar Schüler*innen der Eastside High School aus Gainesville, Florida (USA) spendeten für unser Projekt. Durch diese Unterstützung ist es möglich, dass die Steine vollständig finanziert werden konnten, vielen Dank!

Ein weiterer Bericht zur Verlegung der beiden Stolpersteine hat Bernd Wähner für die Berliner Woche verfasst. Hinter folgendem Link ist er abrufbar: https://www.berliner-woche.de/weissensee/c-leute/fuer-dagmar-janke-ist-ein-wichtiges-kapitel-beendet_a328481