10.03.2017
Die Heinz-Brandt-Sekundarschule in Berlin Weißensee bietet seit 2012 das Projekt „Herausforderung“ für die Klassenstufen sieben bis zehn an. Das Konzept: Schülerinnen und Schüler stellen sich zwei Wochen lang einer Aufgabe außerhalb des Unterrichts – zum Beispiel zu Fuß die Alpen überqueren, mit einem Floß über die Saale schippern, mit dem Longboard an die Ostsee rollen oder auf dem Jakobsweg 350 Kilometer wandern. Zwar geht immer eine Lehrkraft mit auf Tour, als Back-up für den Notfall. Doch für die komplette Organisation sind die Jugendlichen verantwortlich, sie müssen sich die Hälfte der Kosten mit Schülerjobs selbst erarbeiten und Probleme auf der Fahrt soweit möglich selbst lösen.
Schulleiterin Miriam Pech sagt: „Es gibt so viel mehr Möglichkeiten, etwas über das Leben zu lernen, als im Unterricht.“ Gerade in der Pubertät kommen alternative Vorschläge gut an. „Es ist unglaublich, wie die Mädchen und Jungen daran wachsen“, berichtet Pech. „Sie werden selbstbewusster und selbstständiger.“ Noch ist das Angebot der „Herausforderungen“ freiwillig, mittelfristig will es die Schulleiterin zum regulären Pflichtfach machen.
Seit einigen Jahren breitet sich das Modell der „Herausforderung“ für Pubertierende in unterschiedlichen Varianten an Schulen quer durch die Republik aus, von Hamburg bis Mannheim, von Cottbus bis Aachen.