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Weißensee. Mit einem ganz eigenen „Tag des Buches“ begeisterte die Heinz-Brandt-Sekundarschule ihre Schüler für Literatur, das Lesen und den bewussten Umgang mit Sprache.

Geschick war bei der Bücher-Olympiade gefragt. Die Schüler hatten unter anderem Bücher so hoch wie möglich zu stapeln. (Foto: Bernd Wähner)

 

Die Schule hatte sich mehrere Autoren, Herausgeber, Illustratoren und andere Buch-Fachleute eingeladen. Um die Schüler vor allem für den Umgang mit Sprache zu begeistern, wurde diesmal ein Schwerpunkt auf Poetry-Slam-Workshops gelegt.

 

Als besonderen Gast konnten die Schüler in ihrer Aula Bas Böttcher begrüßen. Der Schriftsteller ist einer der Mitbegründer der deutschen Poetry-Slam-Szene. Er reiste eigens aus Erfurt an und trat ehrenamtlich auf, weil ihn Deutschlehrerin Nela Knaup für den Tags des Buches an der Heinz-Brandt-Schule begeisterte. In einer interaktiven Performance nahm er die Schüler mit auf eine Reise in die Welt seiner Kunst. Er machte ihnen, fast spielerisch, deutlich, wie man mit der Mehrdeutigkeit von Wörtern, Wortwiederholungen, dem Gleichklang von Buchstabenverbindungen sowie durch die unterschiedliche Betonung von Wörtern überraschende Effekte erzielen kann.

 

Die Schüler konnten dem Poetry-Slam-Star auch all ihr Fragen stellen. Zum Beispiel, wie er auf seine abgefahrenen Textideen kommt, was ihn inspiriert und wie man vom Gedichte schreiben im 21. Jahrhundert leben kann. Die erstaunlichen Erkenntnisse, die die Schüler dabei gewinnen konnten: Textideen und Inspirationen bekommt man von überall her – wenn man mit offenen Augen und Ohren durch den Alltag geht. Und als Dichter kann man vom Schreiben und Vortragen der Texte leben, wenn man sehr gut ist – und auch Aufträge, zum Beispiel von den Machern des jüngsten Star-Wars-Films bekommt.

 

Organisiert wurde der Tag des Buches an der Heinz-Brandt-Oberschule vom Deutschlehrer-Team um Stefan Grzesikowski. Dieser kümmert sich seit einigen Jahren engagiert um die Leseförderung an der Schule. Neben Bas Böttcher waren der Jugendbuchautor Thomas Feibel, der Journalist Oliver Gehrs und die Illustratorin Kat Menschik in Workshops der Schüler zu Gast. Sie alle boten in den 7. bis 9. Klassen Lesungen und Gespräche an.

 

Des Weiteren konnten die Schüler in Workshops mehr über Poetry Slam, die alte Sütterlin-Schrift und kreatives Zeichnen erfahren. Auch der Spaßfaktor kam bei allem nicht zu kurz. Zum Beispiel stand eine Bücher-Olympiade auf dem Programm. Disziplinen waren ein Turmbau mit Büchern, Tischtennis mit Buchrücken, ein Bücherstaffellauf und ein Bücherpaarlauf. 

 

 

43760_previewBas Böttcher präsentierte mit viel Spaß den Schülern seine Poetry-Slam-Performance. Foto: BW (Foto: Bernd Wähner)

 

 

 

 

 

 

 

Die Schule engagiert sich aber nicht nur an ihrem Tag des Buches fürs Lesen. So gibt es ein Lesepaten-Projekt des Bürgernetzwerks Bildung. Dieses unterstützt Bürger dabei, sich im Bildungsbereich ehrenamtlich zu engagieren. Lesepaten, das sind Ehrenamtliche, die Schülern, vor allem nichtdeutscher Herkunft, zwei oder drei Stunden ihrer Zeit in jeder Woche schenken, ihnen vorlesen und mit ihnen über das Gelesene sprechen. 

 

Damit die Arbeit der Lesepaten wirklich etwas bringt, steht als Ansprechpartner immer ein Deutschlehrer zur Verfügung, wie Stefan Grzesikowski an der Heinz-Brandt-Schule. Die Treffen selbst finden einmal die Woche in einem Raum im Schulhaus an der Langhansstraße 120 statt.