48359_previewBerlin: Heinz-Brandt-Schule | 

Weißensee. Medien wie das Internet machen heutzutage vieles einfacher. Man kann sich vernetzen, kommunizieren, Daten mit nur einem Klick versenden. Aber wer nicht aufpasst, kann auch ganz schnell zum Opfer werden. Zum Beispiel von Cyber-Mobbing oder -Stalking.

 

Mick Grandke und Marek Lüttge lasen mit ihren Klassenkameraden gerade das Buch „Ich weiß alles über dich“. Sie waren davon begeistert. (Foto: Bernd Wähner)

 

 

Wie das passieren und wie hilflos man sich dann fühlt, beschreibt der Autor Thomas Feibel in seinem Jugendbuch „Ich weiß alles über dich“. In dem geht es um Nina, die nach einer Party ständig SMS von einer fremden Nummer bekommt. Der Paketdienst liefert ihr plötzlich Sachen, die sie nie bestellt hat. 

Außerdem hackt sich jemand in ihrem Namen in den Schulcomputer ein, und es passieren viele andere peinliche und ärgerliche Dinge. Dann steht sogar die Polizei vor der Tür. Will sich da etwa ihr Ex-Freund rächen? Zum Glück hat sie Ben kennengelernt. Er hört ihr zu und versucht zu helfen. Aber kann sie ihm wirklich vertrauen?

Zum Tag des Buches besuchte Thomas Feibel die Heinz-Brandt-Schule. Der Autor leitet das Büro für Kindermedien in Berlin und gilt als einer der wichtigsten Experten für Medienerziehung in Deutschland. In seinem Buch „Ich weiß alles über dich“ verarbeitet er fast ausschließlich Fälle, die jungen Leuten tatsächlich passierten. Er machte die Schüler der Heinz-Brandt-Schule so neugierig auf sein Buch, dass sich die Deutschlehrerin Nela Knaup an den Carlsen Clips Verlag wandte, in dem das Buch erschien. Dieser stellte der Schule gleich einen ganzen Klassensatz Bücher zur Verfügung.

Die Klasse 8.4 der Schule in der Langhansstraße 120 las dieses Buch nun als erstes. Vor wenigen Tagen tauschten sich die Schüler über ihre Lektüre aus. Es war für sie eine ungewöhnliche Deutschstunde. Denn ein Team der Sendung Zibb vom rbb filmte im Klassenzimmer. Die Filmsequenzen wurden in eine Sendung eingebaut, in der Thomas Feibel Fragen zum Thema Cyber-Stalking beantwortete.

Trotz Kamera sprachen die Schüler im Alter von 13 und 14 Jahren sehr offen über das Buch. Jamiro meint: „Ich fand das alles sehr realistisch dargestellt. Das Buch ist sehr gut und ich kann es nur weiterempfehlen. Ich habe so etwas zum Glück noch nicht erlebt. Wenn mir so etwas passieren sollte, würde ich mir Hilfe von Eltern oder Freunden holen.“

„Das Buch war sehr spannend. Man weiß wirklich lange Zeit nicht, wer hier stalkt“, sagt Dominik. „Ich denke, was Nina passiert ist, kann jedem passieren. Dann sollte man sich aber an Vertrauenspersonen wenden, die einem helfen.“ Und Marek sagt: „Ich habe schon andere Bücher über Cyber-Mobbing gelesen. Aber das hier ist mal ganz anders und sehr spannend. Ich weiß jetzt besser, wie ich mit so etwas umgehen würde, wenn mir das passiert.“ BW