Schüler arbeiteten gemeinsam an einem Buch

Weißensee. „Mein junges Ich“: Darum geht es in einem Briefroman. Den schrieben Schüler der 8. Klasse der Heinz-Brandt-Schule.

 

49579_web

Die Schüler diskutierten und arbeiteten im Team an ihren Briefen für den Roman. Nela Knaup (hintere Reihe) und Marina Schwabe (vorletzte Reihe) gaben ihnen Tipps. (Foto: Bernd Wähner)

 

 

 

Ein älterer Mann lässt sein Leben Revue passieren. Auf ihm lastet große Schuld. Er brachte in jungen Jahren seine Frau um. Sie hatte einen Liebhaber. All die Jahre trug er das Geheimnis, dass er einen Mord beging, mit sich herum. Doch nun entdeckt er eine Möglichkeit, mit der Vergangenheit zu kommunizieren. Es gibt da einen Briefkasten, der das möglich macht. Er schreibt Briefe an sein jüngeres Ich, will sich selbst von der Tat abhalten. Aber er bekommt auch Post aus der Vergangenheit. So entsteht nach und nach über ein Bild von dem, was geschah.

 

Die spannende Geschichte haben sich 20 Schüler ausgedacht. Unterstützt wurden sie bei der Umsetzung von Marina Schwabe, Geschäftsführerin des Vereins Schreibende Schüler. Die Idee, mit den Schülern einen Briefroman mit professioneller Unterstützung zu schreiben, hatten die Deutschlehrerin Nela Knaup und ihre Klassenleiter-Kollegin Nina Bertels. Sie konnten nicht nur Marina Schwabe, sondern auch die Deutsche Post AG für das Projekt begeistern. Diese fördert die Buchherstellung, in dem sie unter anderem die Gestaltung, den Druck und Projektkosten übernimmt.

 

Jeder übernahm einen Teil

48359_preview„Nachdem sich die Schüler das Thema und die grobe Handlung überlegt hatten, begannen wir den Plot der Geschichte zu entwickeln“, berichtet Marina Schwabe. Danach bekam jeder Schüler ein Brief-Thema zugeteilt. Nela Knaup: „Die Schüler entdeckten dabei das Briefeschreiben als Ausdrucksmedium für sich. Sie schrieben eigenständig, verbesserten dank des Feedbacks ihren eigenen Ausdruck und ihren Schreibstil, lernten sich in die Rollen und Figuren hineinzuversetzen. Zusammenarbeit, Kritikfähigkeit und Kreativität waren gefragt.“

 

„Ich finde das Projekt gut“, sagt Stella, Schülerin aus der 8. Klasse. „Bisher habe ich vor allem über WhatsApp Nachrichten geschrieben. Es ist spannend, mal einen richtigen Brief zu schreiben. Dass er dann gleich Teil eines Romans wird, ist toll.“ Emil erklärt: „Wir hatten uns zwar im Unterricht schon mit Briefen beschäftigt. Aber Briefe auf diese Art zu schreiben, ist noch mal was ganz anderes.“

 

„Nachdem der Briefroman fertig geschrieben ist, wird eine Gestalterin das Layout entwerfen“, erklärt Marina Schwabe. „Spätestens zu Beginn des nächsten Schuljahres wird das Buch gedruckt zunächst den Autoren übergeben.“ BW