Am 24.04.2015 fand der Refugee-Schulstreik statt, an welchem sich auch einige Schüler der Heinz-Brandt-Schule beteiligten. Start war am Neptunbrunnen auf dem Alexanderplatz, wo sich ca. 3000-4000 Schüler und Schülerinnen trafen, die gegen die neue Verschärfung der Asylgesetzgebung ankämpfen wollen.

 

Um ca. 12 Uhr ging es nach ein paar eindrucksvollen Ansprachen los. Die Route führte vorbei am Hackeschen Markt, dem Rosenthaler Platz, runter die Torstraße, vorbei am Naturkundemuseum, runter die Friedrichstraße und durchs Brandenburger Tor.

Unser Ziel: Das Reichstagsgebäude. Immer wieder hörte man Sprüche, wie: „Say it loud, say it clear, Refugees are welcome here!”

Es schlossen sich uns immer mehr Leute an. Von Grundschulkindern, bis hin zu Gymnasiasten. Überall guckten neugierige Leute aus ihren Geschäften und Wohnungen.

Manche jubelten uns zu, andere stimmten der Aktion mit einem Lächeln zu. Wiederum andere guckten einfach nur oder filmten den Demozug.

Alle 20-30 Meter fuhr ein kleiner Lieferwagen, mit Boxen bestückt, vor der Masse her.

Auf jedem Wagen gab es jemanden mit Megafon in der Hand, der den Demozug erst richtig in Schwung brachte.

 

Das beeindruckendste war meiner Meinung nach der Halt vor der Berliner Vertretung des EU-Parlaments. Die Megafonleute sorgten erneut für die dementsprechende Stimmung und kritisierten die Asylpolitik der EU, welche zu tausenden Toten im Mittelmeer führt. Die meisten Mitarbeiter schienen uns allerdings nicht besonders ernst genommen zu haben, denn sie filmten und belächelten uns scheinbar, was die Stimmung allerdings noch mehr anheizte.

 

Auf einmal machte uns der Sprecher auf einen Mann und eine Frau am Rande des Geschehens aufmerksam, die von der Polizei, die übrigens sehr zahlreich vertreten war, umzingelt worden waren. Man sah noch deutlich die pink-rote Farbe an ihren Kleidern und in ihren Haaren, die von einer Farbbombe kam, welche zu diesem Zeitpunkt schon ihren Weg an die Wand des Gebäudes der Berliner EU-Vertretung gefunden hatte. Für diese Aktion bekamen sie unsere volle Anerkennung und einen kräftigen Applaus.

 

Der krönende Abschluss war dann der Halt vor dem Reichstag, wo alle noch einmal richtig loslegten. Die Polizei hatte sogar einen Sicherheitsabstand zum Gebäude erstellt. Die Mitarbeiter hier reagierten zwar nicht belustigt, dafür allerdings umso ernster. Man konnte nicht wirklich schlau aus ihrer Reaktion werden… Davon ließen wir uns allerdings nicht entmutigen.

 

Zum Ende hin waren wir alle etwas erschöpft, durch die kurzen Sprints hinter dem Wagen und das lange Laufen. Nach ca. 4 Stunden löste sich der Demozug dann auf. Ich fand diese Demo hat alleine schon wegen der großen Anzahl der Mitstreiter etwas gebracht, so dass auch die Migranten sehen, dass es Leute gibt, die sich für sie einsetzen und dass sie nicht alleine sind. Ich möchte allen danken, die diesen Schulstreik organisiert und möglich gemacht haben.

 

geschrieben von Lena Giller                    

 

Weitere Informationen und Bilder unter: https://refugeeschulstreik.wordpress.com/

 

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 Der Aufruf zur Demonstration kam unter anderem von Jugendorganisationen von SPD, Linke und Piraten sowie durch die Lehrergewerkschaft GEW.

 

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