Krakau – Auschwitz und Birkenau
Auch in diesem Jahr fand vom 22.-25.02.2014 in Kooperation mit dem Kinderring Berlin e.V. die Gedenkstättenfahrt nach Krakau statt.
Diesmal beteiligten sich 45 Schüler/innen aus dem 9. und 10. Jahrgang. In diesem Jahr war das Interesse und die Nachfrage so groß, dass wir einen Bus für uns mieten konnten. Wie schon im vorletzten Jahr wurden die Schüler/innen von einer Mitarbeiterinnen der Schulbezogenen Jugendarbeit begleitet und außerdem von zwei Lehrern und einem Referendar.
Nach der langen Busfahrt kamen wir endlich im Hotel „Mistia“ an, was direkt im Krakauer Zentrum liegt und ließen uns durch das traditionell polnische Abendbrot verwöhnen.
Danach führte uns Burkhard Zimmermann (Geschäftsführer des Kinderrings Berlin e.V.) in die nahegelegene Altstadt, um die Schüler/innen mit der Umgebung des Hotels vertraut zu machen.
Nach der Besichtigung der alten Stadtmauer mit der Barbakane, entließ er uns an der Marienkirche auf dem Rynek, der einen der größten mitteralterlichen Plätze Europas darstellt.
Von dort aus führten die Schüler/innen ihre Erkundungstour fort, bis sie sich zur Schlafenszeit wieder im Hotel trafen.
Nach dem Frühstück am nächsten Tag fuhren wir mit unserem Bus, in dem ein Einführungsfilm für uns lief, nach Oświęcim – auf deutsch: Auschwitz.
Dort erwartete uns Jozef, ein Freund von Burkhard Zimmermann, der als kleiner Junge in der Nähe von Auschwitz lebte und uns nicht nur als Guide durch das Stammlager führte, sondern auch als Zeitzeuge mit uns persönliche, ergreifende Erinnerungen teilte.
Die Besichtigung von Auschwitz war für uns alle sehr schockierend. Keine/r der Schüler/innen hat diesen Teil aus dem Geschichtsunterricht jemals so plastisch dargestellt bekommen und so konnten viele erst jetzt die Gräueltaten der Nationalsozialisten und das Ausmaß an Unmenschlichkeit richtig erfassen. Vielen von uns weinten.
Neu in diesem Jahr war der fertig gestellte Block 6. Besonders ergreifend waren dort tausende Porträt- und Familienfotos und Aufnahmen von Familien und deren Festen der in Auschwitz ermordeten jüdischen Menschen. Dazu lief traditionelle jüdische Musik, die die melancholische Stimmung unterstrich. In der unteren Etage der Baracke wurden auf Listen alle Namen der Auschwitz Ermordeten aufgeführt. Viele von uns suchten ihre eigenen Namen und fanden jeweils eine Vielzahl von Namensvettern.
An den weißen Wände dieser Baracke waren außerdem Kinderzeichnungen die minimalistische Szenen des KZ Alltags darstellten , so dass es aussah als wären sie direkt dort hingezeichnet worden.
Im Anschluss wurde uns original Filmmaterial über die Befreiung Auschwitz’ gezeigt, was alle von uns noch einmal sehr berührte.
Nach einer Pause fuhren wir die wenigen Kilometer weiter bis nach Birkenau („Auschwitz II“), was durch die Weite des Geländes entsetzt. Hier verteilten wir auch unsere Rosen zum Andenken an die Opfer des Holocaust. Jeder konnte ganz persönlich für sich eine passende Stelle auf dem Gelände auswählen.
Auf dem Rückweg am frühen Abend wurde ein Film zum Umgang und zur Erhaltung von Gedenkstätten gezeigt.
Den Rest des Abends stand zur freien Gestaltung zur Verfügung. Einige von uns entdeckten interessante Ecken in der Altstadt und im jüdischen Viertel Krakaus (Kazimierz).
Dieses Viertel sahen wir auch am Morgen des nächsten und somit letzten Tages an. Burkhard zeigte in Kazimierz eine jüdisch-orthodoxe Synagoge, eine katholische Kirche, einen jüdischen Friedhof, einen Teil des Filmsets zu „Schindler’s Liste“ und an die Jagiellonen Universität.
Von dort aus durften alle bis zum Abendbrot losziehen. Einige besichtigten das alte, königliche Schloss Krakaus – den Wawel – das direkt an der Weichsel liegt, ebenso wie die Marienkirche und die Tuchhallen auf dem Rynek.
Krakau als wirklich sehenswerte Stadt war ein guter Ausgleich zu den vielen bedrückenden Eindrücken des Vortages.
Es war wirklich eine gelungene Fahrt, von der wir alle viel mitgenommen haben und die wir gern wiederholen wollen.