Krakau – Auschwitz und Birkenau

Auch in diesem Jahr fand vom 9.-12.03.2012 in Kooperation mit dem Kinderring Berlin e.V. die Gedenkstättenfahrt nach Krakau statt.

Diesmal beteiligten sich 14 Schüler/innen aus dem 9. und 10. Jahrgang. Einige von ihnen waren auch schon letztes Jahr mit und wollten die Chance unbedingt noch einmal nutzen.

Wie schon im letzten Jahr wurden die Schüler/innen von Mitarbeiterinnen des Schülerclubs/ der Schulstation begleitet und außerdem von einem Lehrer.

Nach der langen Busfahrt kamen wir endlich im Hotel „Mistia“ an, was direkt im Krakauer Zentrum liegt und ließen uns durch das traditionell polnische Abendbrot verwöhnen.

Danach führte uns Burkhard Zimmermann (Geschäftsführer des Kinderrings Berlin e.V.) in die nahegelegene Altstadt, um den Schüler/innen die Umgebung des Hotels näher zu bringen.

Nach der Besichtigung der alten Stadtmauer mit der Barbakane, entließ er uns an der Marienkirche auf dem Rynek, der einer der größten mitteralterlichen Plätze Europas darstellt.

Von dort aus führten die Schüler/innen ihre Erkundungstour fort, bis wir uns zur Schlafenszeit wieder im Hotel trafen.

Nach dem Frühstück am nächsten Tag fuhren wir mit unserem Bus, in dem ein Einführungsfilm für uns lief, nach Oświęcim – auf deutsch: Auschwitz.

Dort erwartete uns Jozef, ein Freund von Burkhard Zimmermann, der als kleiner Junge in der Nähe von Auschwitz lebte und uns nicht nur als Guide durch das Stammlager führte, sondern auch als Zeitzeuge mit uns persönliche, ergreifende Erinnerungen teilte.

Die Besichtigung von Auschwitz war für uns alle sehr schockierend. Keine/r der Schüler/innen hat diesen Teil aus dem Geschichtsunterricht jemals so plastisch dargestellt bekommen und so konnten viele erst jetzt die Gräueltaten der Nationalsozialisten und das Ausmaß an Unmenschlichkeit richtig erfassen.

Im Anschluss wurde uns original Filmmaterial über die Befreiung Auschwitz’ gezeigt, was alle von uns noch einmal sehr berührte.

Nach einer Pause fuhren wir die wenigen Kilometer weiter bis nach Birkenau („Auschwitz II“), was durch die Weite des Geländes entsetzt. Hier verteilten wir auch unsere Rosen zum Andenken an die Opfer des Holocaust. Jeder konnte ganz persönlich für sich eine passende Stelle auf dem Gelände auswählen.

Auf dem Rückweg am frühen Abend wurde ein Film zum Umgang und zur Erhaltung von Gedenkstätten gezeigt.

Nach dem Abendbrot saßen wir in unserer kleinen Runde zur Auswertung mit Burkhard zusammen. Jede/r Schüler/in konnte so seine emotionalen Eindrücke ein stückweit verarbeiten und Burkhard mit Fragen löchern.

Den Rest des Abends stand zur freien Gestaltung zur Verfügung. Einige von uns schlossen sich Burkhard an und entdeckten so interessante Ecken im jüdischen Viertel Krakaus (Kazimierz).

Dieses Viertel nahmen wir auch am Morgen des nächsten und somit letzten Tages unter die Lupe. Burkhard zeigte in Kazimierz eine jüdisch-orthodoxe Synagoge und zum vergleich eine katholische Kirche, einen jüdischen Friedhof, einen Teil des Filmsets zu „Schindler’s Liste“ und endetet an der Jagiellonen Universität.

Von dort aus durften alle bis zum Abendbrot losziehen. Einige blieben bei uns und besichtigten das alte, königliche Schloss Krakaus – den Wawel – das direkt an der Weichsel liegt, ebenso wie die Marienkirche und die Tuchhallen auf dem Rynek.

Krakau als wirklich sehenswerte Stadt war ein guter Ausgleich zu den vielen bedrückenden Eindrücken des Vortages.

Alles in allem war es wirklich eine gelungene Fahrt, von der wir alle viel mitgenommen haben.