Neues entdecken mit jedem Jahrgang

 

Nicht jede Schule hängt ihre Leistungen an die große Glocke. Über die Heinz-Brandt- Schule reden andere – und das, was sie erzählen, macht umso neugieriger. Von einem „bemerkenswerten Konzept der Förderung“ war unlängst bei der Laudatio zum Deutschen Schulpreis zu hören, von „intensiver Vorbereitung auf Leben und Beruf“ und von „positivem Klima“. Der im Sommer 2011 verliehene Preis der Akademie war nicht die erste Auszeichnung für die ehemalige Hauptschule.

 

Da wirkt es nahezu bescheiden, wenn die stellvertretende Schulleiterin auf die Frage, was ihre Schule ausmache, antwortet: „Wir wollen alles tun, um unsere Kinder möglichst gut auf das Leben nach der Schule vorzubereiten, auch im praktischen und im künstlerischen Bereich.“ Doch anders als andere meint Daniela Strezinski das genau so – Wort für Wort.

 

Ein Blick auf den Stundenplan zeigt: Theaterspiel und Berufsorientierung sind fester Unterrichtsbestandteil, ebenso wie Service-Learning. Die Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern ist eng. Seit Jahren gibt es einen Schülerclub, eine Schulstation und Jugendsozialarbeit in Trägerschaft der RAA Berlin e.V.. Und bereits vor der Schulreform bot die Schule aus eigener Kraft an zwei Tagen pro Woche verbindliche AGs und ein verbindliches Mittages- sen an. Der Schritt in den gebundenen Ganztag vor eine Jahr war hier daher kleiner als an- derswo. „Unsere Lernbüros laufen bereits richtig gut“, freut sich Daniela Strezinski denn auch. Die Schülerinnen und Schüler würden sehr selbständig mit ihren Logbüchern arbeiten. „Der Ganztag ist momentan unser wichtigstes Thema“, sagt die stellvertretende Schulleiterin, „und das wird auch in den nächsten Jahren so bleiben.“ Auch Anette Becker, die Leiterin der schulbezogenen Jugendsozialarbeit, ist sich sicher: „Mit jedem hinzukommenden Jahrgang wird es wieder etwas Neues zu entdecken und auch zu verändern geben.“ Und wenn erst einmal alle Schülerinnen und Schüler ganztägig unterrichtet werden? „Dann können wir wieder bei den siebten Klassen von vorne anfangen“, sagt Anette Becker und strahlt dabei. Die Aussicht, permanent an der Unterrichtsqualität zu arbeiten, scheint an der Heinz-Brandt-Schule alle zu motivieren und nicht zu schrecken.

Text: Beate Köhne