In diesem Jahr fand die Gedenkstättenfahrt nach Auschwitz vom 25. bis zum 28. Januar 2020 in Kooperation mit zwei weiteren Schulen statt. Somit nahmen neben Schüler*innen der 10. Klasse der Heinz-Brandt-Schule auch Schüler*innen der Max-Bill-Schule (OSZ) und der Reinhold Burger an der Fahrt teil. An zwei Vorbereitungstagen in Berlin näherten sich die Schüler*innen inhaltlich und emotional dem Thema an. Anhand von Filmen und Gesprächen wurden Ängste und Erwartungen der Schüler*innen an die Fahrt und Begrifflichkeiten und Aspekte des Holocausts besprochen. Der zweite Vorbereitungstag fand im Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ statt – hier gab es eine Führung durch die Ausstellung und die Schüler*innen nahmen an einem Seminar teil. In kleinen Gruppen recherchierten die Teilnehmenden zu verschiedenen Themen, die im Zusammenhang mit dem Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz stehen und stellten ihre Ergebnisse in Kurzvorträgen den Anderen vor.

 

Tags darauf ging es mit dem Bus nach Krakau. Am Abend näherten wir uns der Stadt mit einem kurzen Stadtrundgang bevor die Schüler*innen ihren Abend eigenständig gestalteten. Am nächsten Tag besuchten wir dann – nur einen Tag vor dem 75. Jubiläum der Befreiung des Konzentrationslagers – die Gedenkstätte. Eine erste Führung erhielten wir durch das Stammlager Auschwitz, wir sahen ehemalige Baracken der Häftlinge, Verbrennungsöfen und den Aufbau des Lagers. Die schon wenige Jahre nach der Befreiung erstellte Dauerausstellung zeigte unter anderen die den Häftlingen abgenommenen privaten Gegenstände. Dieser Anblick war für viele besonders schwer, weil damit ein persönlicher Zugang hergestellt werden konnte. Eine Ausstellung der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem (zur Erinnerung an die nationalsozialistische Judenvernichtung und ihrer wissenschaftlichen Dokumentation) zeigte auf beeindruckende Weise jüdisches Leben auf der Welt vor der Zeit der nationalsozialistischen Judenverfolgung und -vernichtung. Im Anschluss besuchten wir noch am selben Tag das wenige Kilometer entfernte Vernichtungslager Auschwitz II (Auschwitz-Birkenau) Hier legten die Schüler*innen zum Gedenken Rosen an einer für sie besonders bedeutenden Stelle ab. Der Gedenkstättenbesuch war für die Teilnehmenden sehr beeindruckend und ließ den Ausmaß der Verfolgung und Vernichtung von jüdischen Menschen vor Ort für alle greifbar werden.

 

Am letzten Tag in Krakau bekamen wir eine Führung durch das jüdische Krakau und sahen Orte (ehemaligen) jüdischen Lebens der Stadt. Im Anschluss konnten sich die Schüler*innen frei in der Stadt bewegen und/oder sie nahmen das Angebot wahr, noch weitere Museen zu besuchen. Am Abend ging es dann über Nacht zurück nach Berlin, wo wir um vier Uhr morgens ankamen. Der Tag war zum Ausruhen angedacht und für die Erstellung der Präsentationen. In kurzen Videotagebüchern oder auf Plakaten sollte die eigene Verarbeitung des Gedenkstättenbesuchs den Mitschüler*innen vorgestellt werden. Die Präsentationen erfolgten dann am folgenden Tag nach einem gemeinsamen Frühstück und einer Reflexion der Fahrt.